Bildungsseminare
Vortrag im Kunsthaus Michel zum 100. Geburtstag des in Würzburg geborenen Dichters Yehuda Amichai
Der große Roman des israelischen Dichters Yehuda Amichai spielt in der 1930er und 1950er Jahren in Jerusalem und Würzburg. Es geht um den israelischen Archäologen Joel, der in einer Lebenskrise zu wählen hat zwischen der Konfrontation mit der eigenen Vergangenheit, mit der Shoah und der zerstörten Stadt der Kindheit und den Versuch, in einer großen Liebe in Jerusalem seine Identitätskrise zu bewältigen. Um seine Rückkehr nach Weinburg zu rechtfertigen, will Joel die Ermordung der Kindheitsfreundin Ruth an den schuldigen Tätern rächen. Im Verlauf der Irrwege durch die zerstörte Stadt der Kindheit verschwimmt das Rachemotiv zugunsten der Frage nach Gerechtigkeit und der Trauer. Amichai nahm mit dem Rachemotiv eine für die jüdische Nachkriegszeit wesentliche Frage nach der Vergeltung oder der Bestrafung für die Shoah und die Täter auf und fand eine sehr differenzierte Perspektive zwischen den Forderungen und Wünschen nach Erinnern und Vergessen.
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