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Online-Seminar am Freitagabend und Samstagmorgen // Gleichheit ist zweifelsohne ein grundlegender demokratischer Wert. Allerdings wird in aktuellen gesellschaftlichen Debatten – etwa über Cancel Culture oder kulturelle Aneignung – nur selten die Frage gestellt, was ‚Gleichsein‘ und ‚Divers-Sein‘ eigent-lich bedeutet. Das gilt auch für Ansätze der Identitätspolitik: In diesen bleibt häufig unklar, wie sich die Forderung nach ökonomischer und sozialer Gleichheit aller mit dem Bedürfnis nach Individualität und persönlicher Besonderheit verträgt. Dass sich die entsprechenden Diskurse so stark erhitzen und polarisieren, liegt auch an der Unschärfe von Konzepten wie Identität und Differenz, Individualität und Allgemeinheit, oder auch Pluralität und Konformität.
Im Seminar sollen identitätspolitische Argumente philosophisch näher beleuchtet werden. Der Referent stellt zu diesem Zweck zunächst einige philosophische Aspekte des Gleichheitsbegriffs vor, wobei es vor allem um das Verhältnis von ‚Gleichheit‘ und ‚Identität‘ geht. In der gemeinsamen Diskussion sollen diese Überlegungen auf aktuelle politische und gesellschaftliche Konfliktfelder bezogen werden. Generell lautet die Frage, ob Identitätspolitik tendenziell eher zur Stärkung oder zur Schwächung des Zusammenhalts demokratischer Gesellschaften beiträgt.
Unser Referent: Dr. habil. Thomas Rolf ist freiberuflicher Dozent für Philosophie an Universitäten und in der Erwachsenenbildung. Er ist zudem Leiter des Philosophie-Forums Marburg. Mit der Akademie Frankenwarte bietet er seit einigen Jahren Bildungsurlaubs-Seminare an, die gesellschaftspolitische Themenstellungen philosophisch durchleuchten.
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