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Unser Trägerverein

Politische Bildung mit starker Rückendeckung: Die Gesellschaft für Politische Bildung e.V. unterstützt uns.

Vorsitzender: Prof. Eberhard Grötsch
Stellvertretender Vorsitzender: Prof. Dr. Alexander Schraml
Beisitzer*innen: Volkmar Halbleib, Christine Haupt-Kreutzer, Bernd Rützel, Eva-Maria Weimann, Stefan Wolfshörndl

Die Akademie Frankenwarte HeuteDemokratie sichert Rechtsstaatlichkeit und die Chance auf ein menschenwürdiges Leben für alle. Sie ist kein selbsverständlicher Zustand, sondern ein Prozess, der auf die Mitwirkung vieler Menschen angewiesen ist. „Demokratie braucht Demokraten“ (Friedrich Ebert) und muss stets aufs Neue gelebt, weiterentwickelt und vermittelt werden. Dafür braucht es politische Bildung, dafür steht die Akademie Frankenwarte.

Wir sehen drei Schwerpunkte für unsere Arbeit:

Demokratie lernen – durch das gemeinsame Erarbeiten von Grundwissen und dessen Auffrischung, durch Kompetenzerwerb und die Förderung politischen Engagements zur Stärkung unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung.

Demokratie leben – indem wir uns für Gleichstellung, Vielfalt und Menschenrechte einsetzen, indem wir zeitgeschichtliche Themen aufgreifen und Erinnerungsarbeit fördern.

Demokratie weiter entwickeln – durch die Beschäftigung mit diesen Themenschwerpunkten: Arbeitswelt und Digitalisierung, Medien und Kommunikation, Demokratie in und nach der Pandemie, nachhaltige Gesellschaft und Klimaschutz, Soziales Europa und gerechte Weltordnung.

Prof. Eberhard Grötsch, Vorsitzender der Gesellschaft für Politische Bildung e.V., erläutert: "Aus periodisch aktualisierten Studien der Friedrich-Ebert-Stiftung wissen wir seit langem, dass sich eine gehörige Portion autoritäres, antidemokratisches und national orientiertes Denken bis in die Mitte der Gesellschaft verirrt hat. Dass viele Demagogen so leicht so viele Anhänger finden, wird durch den geringen Stellenwert der politischen Bildung mit verursacht. Unser Selbstverständnis ist aber nicht, Schulunterricht nachzuholen und die kognitiven Defizite staatlicher Bildungsinstitutionen auszugleichen. Wir wollen in unserer Akademie Vielfalt und Demokratie leben, diskutieren und Dissens aushalten, und gegenüber verschiedenen Meinungen innerhalb des demokratischen Spektrums Toleranz üben. Damit wollen wir auch deutlich machen, dass wir Intoleranz nicht tolerieren, Fakten nicht relativieren oder gar leugnen, Hass nicht akzeptieren. Wir nehmen den Auftrag unserer Verfassung ernst, die Menschenwürde zu schützen und zu achten. Dafür gibt es kein einfaches Rezept. Aber wir sind überzeugt, dass es lohnt und der Gesellschaft dient, daran zu arbeiten."

...Damals...

Im Frühjahr 1965 trafen sich politisch engagierte und interessierte Bürger*innen, darunter die SPD-Kommunalpolitikerin Gerda Laufer aus Würzburg, um einen Verein zu gründen. Sein Zweck diente der „Vermittlung von Kenntnissen und Bildung im Sinne des demokratisch-sozialen Rechtsstaates durch Veranstaltung von Kursen, Seminaren, öffentlichen Vorträgen und Diskussionen sowie durch die Herausgabe geeigneter Literatur“. Die Idee, die Gesellschaft für Politische Bildung als Verein zu gründen, der in der Tradition der Arbeiterbewegung wurzeln sollte, entstand aus der allgemeinen politischen Situation der damaligen Bundesrepublik heraus. Zwei Hauptaufgaben hatte die Gesellschaft sich gestellt: Den Aufbau einer Heimvolkshochschule zur Durchführung von Seminaren - die spätere Akademie Frankenwarte; und den Aufbau eines Informations- und Studienzentrums zur gesamtdeutschen Politik. Die sogenannte Deutschlandbibliothek hatte ihre Aufgabe mit der Wiedervereinigung erfüllt.

Die Akademie Frankenwarte ist dem ursprünglichen Auftrag ihres Trägers der Gesellschaft für Politische Bildung e.V. weiterhin verpflichtet.

...und durch alle ZeitenAusschnitt aus der Rede des langjährigen Vorsitzenden der Gesellschaft für Politische Bildung e.V., Walter Kolbow, zu deren 40jährigen Bestehen:

Zu Beginn lag der Schwerpunkt darin, durch politische Bildung die noch junge Demokratie zu stabilisieren und zu ihrer Weiterentwicklung unter sich verändernden Bedingungen beizutragen.

Nach wie vor gibt es zur Demokratie keine Alternative, sie hat sich verfestigt, die Anstrengungen gehen inzwischen dahin, ihre plebiszitären Elemente zu stärken. Theodor Heuss hat einmal gesagt: „Demokratie ist keine Glücksversicherung, sondern das Ergebnis politischer Bildung und demokratischer Gesinnung.“ Wo er Recht hat, hat er Recht. Das Verständnis für Demokratie muss in jeder Generation neu erworben werden. Wenn sie selbstverständlich wird, ist sie unter Umständen schon gefährdet. Unverzichtbarer Bestandteil von Demokratie ist Kritik und die Auseinandersetzung mit Andersdenkenden. Dies muss sie auch gegen sich selbst gelten lassen. Nur so kann Demokratie sich weiterentwickeln und unter sich verändernden Bedingungen lebendig und aktuell bleiben.

Gerade jungen Menschen müssen politische Zusammenhänge deutlich gemacht werden. Dann werden sie auch motiviert, sich selber zu engagieren und Verantwortung zu übernehmen. Sie bekommen Wege und Möglichkeiten aufgezeigt, sich einzumischen. Sie erhalten das notwendige Wissen, um ihrer Stimme Gewicht zu geben.

Wichtig ist, neben dem Blick in die Zukunft, auch der Blick in die Vergangenheit. In der Politik wird viel zu oft auf die Aktualitäten gestarrt. Besinnung und Reflektion gehen in der Hektik des Tagesgeschehens verloren. Dabei können wir aus dem Blick auf die Geschichte, aus Ideen und ihren Wirkungen, aus Erfolgen und Irrtümern lernen. Die Kenntnis dessen befähigt zur Auseinandersetzung mit der Gegenwart. Die Auseinandersetzung mit der Gegenwart ist Grundlage ihrer Gestaltung.

Dies ist die nationale Dimension, welche die Aufgabe und Verpflichtung der Frankenwarte beschreibt. Wir haben schon immer auch über den Tellerrand hinausgeschaut. Information verhindert Vorurteile. Nur das, was man nicht kennt, kann Gegenstand von Vorurteilen sein. Vorurteile führen zu Ausgrenzungen, die in einer Demokratie nicht zulässig sind. Bereits die Arbeiterbewegung hat an nationalen Grenzen nicht halt gemacht. Ideen kennen keine Schlagbäume. Das ist eine gute Tradition, an die wir anknüpfen. Die menschengerechte Gestaltung von Demokratie und Wirtschaft lässt sich nicht im nationalen Rahmen bewältigen. Nationale Varianten sind zulässig, ihr europaweit und auch darüber hinaus verbindendes Element ist die Vergleichbarkeit von Werten und Prinzipien. Über unsere gewachsene Zusammenarbeit mit Yad Vashem haben wir gegen das Vergessen des Zivilisationsbruches der NS-Diktatur wirksames geleistet und die Demokratie gestärkt.

[...] Die Frankenwarte ist ein Ort der Begegnung zwischen Menschen aus verschiedenen Bevölkerungskreisen und Lebenswelten [...] und sie hat einen festen Platz in der Erwachsenenbildung in Würzburg und Mainfranken, aber auch bundesweite Bedeutung.