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Passt scho!

Bayerische Wirklichkeiten und Wahrnehmungen zeigt eine Foto-Ausstellung noch bis zum 3. April vor dem Würzburger Burkardushaus / Kooperation mit Friedrich-Ebert-Stiftung Bayern und Domschule Würzburg

„Wie nehmen Sie die Lebensqualität in Bayern wahr?“ fragte die Friedrich-Ebert-Stiftung die Menschen in Bayern. „Passt scho!“, war eine häufige Antwort. Aber Bayern ist ein heterogenes Land im Wandel, die Ungleichheit der Lebensverhältnisse ist hoch. Die Fotoausstellung "Passt Scho" wirft einen liebevollen, aber auch kritischen Blick auf unsere bayerische Heimat. Und wir diskutieren die Situation vor Ort: Passt alles in Würzburg? Die Ausstellung wird bis 3. April 2022 in Würzburg vor dem Burkardushaus gezeigt und soll die Diskussion zur Lebensqualität der Stadt und den Zukunftsthemen für Würzburg anregen. Wir zeigen die Ausstellung in Kooperation mit der Friedrich-Ebert-Stiftung Bayern und Domschule Würzburg.

Ausstellungseröffnung bei strahlendem SonnenscheiNAnna-Lena Koschig, FES-Büroleiterin München, und Kuratorin und Fotografin Magdalena Jooss eröffneten mit uns die Open Air-Ausstellung vor dem Burkardushaus am 20. März 2022 in Kooperation mit der Akademie Domschule. Hinter den kunstvollen Fotografien steckt ein spannendes Projekt: Wie können zentrale Ergebnisse der FES-Studie Das Bundesland der Superlative: Wie die Bayer_innen regionale Ungleichheiten wahrnehmen bildlich umgesetzt werden und zum Nachdenken, womöglich sogar zum Handeln anregen?

Sehr bildhaft und voller Stolz (teils Überheblichkeit) beschreiben darin die Befragten ihre geliebte Heimat. Erst im zweiten Schritt werden wahrgenommene und zukünftige Problemfelder benannt: Klimawandel, Arbeit und Digitalisierung, Wohnen, Gesundheit und Alter. Und damit setzten sich die Künstler*innen intensiv auseinander. Faszinierend und irritierend, wie Simon Sola Holischka Lichtverschmutzung zum Thema macht: Der Himmel und die Sterne hell, die elektrischen Lichter im Hintergrund noch heller – und vorne ruhen Steinbruch und Stahlwerk bei Nacht. „In der Langsamkeit der Nacht ist Raum und Zeit vorhanden, um unsere Beziehung zur Welt zu reflektieren“, so Holischka im Ausstellungskatalog.

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Bild:Im Gespräch über die Ausstellung: Anna-Lena Koschig (vorne), Leiterin des Münchner Büros der Friedrich-Ebert-Stiftung Bayern
Im Gespräch über die Ausstellung: Anna-Lena Koschig (vorne), Leiterin des Münchner Büros der Friedrich-Ebert-Stiftung Bayern

Den Blick auf Erwerbsarbeit gerichtet, sticht Franziska Schrödinger im ländlichen Raum die Funktionskleidung der (noch) starken Arbeitgeber*innen ins Auge, die auch privat getragen wird. Assoziationen zur einstigen Tracht werden geweckt. Filmisch setzt sich Magdalena Jooss mit dem Gebaren auf dem Wohnungsmarkt und dem subjektiven Erleben von Wohnungssuchenden auseinander. Was sehe ich in 24 Stunden Bad Füssing fragten sich Regina Recht und Jakob Schmitt und regen mit ihren Bildern zum Nachdenken über würdevolles Leben im Alter an. „Passt scho!?“ - diese Frage stellt sich sodann den Betrachter*innen und will individuell beantwortet werden.

Passt alles in Würzburg?„Passt alles in Würzburg?“ In der Podiumsrunde betrachteten die Gäste zunächst einige konkrete Orte mit ihren inneren Augen, angeleitet von Bernhard Horsinka, Autor des inzwischen in fünfter Auflage erschienenen Buches 111 Orte in und um Würzburg, die man gesehen haben muss. Lusamgärtchen, Brückenschoppen, aber auch austauschbare Teile der Fußgängerzone gehören zu Würzburgs Kulissen. Nicht nur für jüngere Menschen, auch für Alte ist Würzburg sehr attraktiv, so Ulrike Hahn, AWO-Bereichsleiterin Senioren und Rehabilitation. Doch Pflegekräftemangel und wachsende Unterstützungsbedarfe erfordern neue, kreative Lösungen, beispielsweise für ambulant-betreute Wohngemeinschaften. Dass die Stadt Würzburg seit Jahren versucht, für Entspannung auf dem immer enger werdenden Wohnungsmarkt zu sorgen, verdeutlichte SPD-Stadtrat Alexander Kolbow. Aber alte und neue Probleme werden wohl auch zukünftig das Stadtgespräch beherrschen. Und so wurden beim abschließenden Blick auf die Ausstellung auch weitere Fragen erörtert, die beantwortet werden müssen, damit es möglichst allen Menschen in Würzburg möglich wird, zu sagen: „Passt scho!“

Die Ausstellung wird in Kooperation mit Friedrich-Ebert-Stiftung Bayern und Domschule Würzburg noch bis zum 3. April vor dem Burkardushaus Würzburg zu sehen sein. Die Ausstellungseröffnung moderierten Rainer Dvorak, Direktor der Domschule Würzburg, und die Leiterin der Akademie Frankenwarte Stephanie Böhm.

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