In Gruppenarbeiten durchleuchteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Seminars die Standpunkte der AfD zu sozialpolitischen Fragen wie Grundrente, private Krankenversicherung und Wohnungspolitik. Anhand von Bundestags-Protokollen, von Ausschnitten aus dem Grundsatzprogramm der AfD und Aussagen aus Wahlprogrammen und –flyern erarbeiteten sie, dass sich die AfD nicht als „soziale Partei“ bezeichnen lässt. Denn sie steht – je nach dem, welchem Flügel man folgt – entweder für einen marktradikalen oder nationalen Sozialismus ein.
Wie sich Islamisten und Rechtsextreme begegnenDass es vor allem in Bezug auf die Ideologie der Ungleichheit sowie des rückwärtsgewandten Frauenbildes Parallelen zwischen extrem rechten Weltbildern und denen des Islamismus gibt – das wurde deutlich im kontrovers diskutierten Themenblock über islamistische Bewegungen in Deutschland, deren Entstehungsgeschichte und Erscheinungsformen. Einige Stichpunkte:- Radikale Salafisten in Deutschland sind gemäß der Statistik zu 92 Prozent männlich, zu einem erheblichen Teil jünger als 30 Jahre, jede/r zehnte ist zum Islam konvertiert.
- Islamismus ist universalistisch – jede und jeder kann mitmachen.
- Islamisten sehen in den Geboten des Islam Handlungsanweisungen für eine Staats- und Gesellschaftsordnung, in der alle Gewalt von Gott ausgeht; das ist unvereinbar mit dem Grundgesetz.
- Dieser Gesellschaftsordnung sollen letztlich alle Bürger eines Staates unterworfen werden.
Gerade letztere Punkte sorgen dafür, dass wiederum extrem rechte Gruppierungen alle Menschen muslimischen Glaubens mit Islamisten gleichzusetzen versuchen. „Darauf nicht hineinzufallen, ist besonders schwierig“, war sich die Seminargruppe einig. Denn gegen die Ächtung von Homosexualität, für Gleichstellung und die Trennung von Religion und Staat können genauso gut linke Gruppen demonstrieren.
Die gestärkte DemokratieZum Abschluss erarbeitete das Seminar Strategien für eine Stärkung der freiheitlich-demokratischen Grundordnung. Die Seminarteilnehmenden nannten beispielsweise: Bildung und Medienkompetenz, Toleranz und zivilgesellschaftlich-politisches Engagement, ein wehrhafter Rechtsstaat, Bereitschaft zu Kommunikation und Kompromiss.
Weiterlesen: Die Studie „Verlorene Mitte. Feindselige Zustände“ der Friedrich-Ebert-Stiftung
Anschauen: Die Ausstellung „Demokratie stärken - Rechtsextremismus bekämpfen“ des BayernForum der Friedrich-Ebert-Stiftung
Sebastian Haas
Soziales Europa und gerechte Weltordnung
Wien, Paris, Dresden - droht weiterer islamistischer Terror?
Gute und nachhaltige Gesellschaft
Jetzt erst recht!? - Verändert die #metoo-Bewegung gesellschaftliches Miteinander?
Kompetenzen fördern, Engagement ermöglichen
Alles (digital) im Griff