Aktuelles aus der Frankenwarte
Rückblick Jubiläum - 60 Jahre Gesellschaft für Politische Bildung
Am 12. April 2025 feierte unser Trägerverein, die Gesellschaft für Politische Bildung e.V., ihr 60-jähriges Bestehen. „Politische Bildung – kann das weg?“ Diese Frage wurde den 120 Gästen aus Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik, Vereinen und Initiativen, ehemaligen Mitarbeitenden, Referierenden und Freundinnen und Freunden der politischen Bildungsarbeit gestellt.
Vorstandsmitglied Eva-Maria Weimann begrüßte alle Anwesenden mit dem Zuruf: „Seien Sie ein wenig Frankenwarte. Die Akademie hat mich gelehrt: Hoffnung ist Handarbeit“ und schloss mit einem Zitat von Ernst Bloch „Wenn wir aufhören zu hoffen, kommt, was wir befürchten." Und Veränderung erfordert vor allem eines: menschliche Beziehungen.
Bildungsarbeit ist Beziehungsarbeit, das wurde aufgezeigt anhand der Themen, die mit den Podiumsgästen besprochen wurden: Ausgrenzung und Rassismus oder Teilhabe und Inklusion, Demokratie oder Autokratie, Geschichte und Zukunft, Krieg und Frieden, Angst und Hoffnung.
Bürgermeister Martin Heilig betonte in seinem Grußwort, dass die Bildungseinrichtung, die seit fünf Jahren ihren Sitz „im Herzen der Stadt“ hat, aus der Stadtgesellschaft heraus entwickelt wurde und für Würzburg eine wichtige Impulsgeberin war und ist. Dazu führte er die Mitbegründerin Gerda Laufer an, Stadträtin im ersten Stadtrat nach der NS-Diktatur und spätere Landtagsabgeordnete. Eva-Maria Weimann erinnerte an den vor einem Jahr verstorbenen langjährigen Vorsitzenden Walter Kolbow, Bundestagsmitglied und Parlamentarischer Staatssekretär im Verteidigungsministerium.
„Politische Bildungsarbeit ist wichtiger denn je!“ – so das Fazit nach der inspirierenden Keynote von Autorin und Journalistin Gilda Sahebi, den Einblicken in die Arbeit der Friedrich-Ebert-Stiftung durch Dr. Sabine Fandrych, dem Rückblick von Georg Rosenthal, ehemaliger Akademieleiter und Oberbürgermeister von Würzburg a.D., den ökonomischen Einschätzungen von Prof. Dr. Peter Bofinger und den Worten von Genderexpertin Zita Küng aus der Schweiz.
Anhand von Beispielen aus der politischen Bildungsarbeit der Akademie Frankenwarte mit ihren Partner*innen wurde die Bedeutung konkret sichtbar: Berthold Dücker, Initiator der Point-Alpha-Stiftung, berichtete von seiner Zeitzeugenarbeit zur deutsch-deutschen Geschichte; über Begegnung und gemeinsame Demokratiebildung sprach Pinar Cetin, Leiterin der Dt. Islam-Akademie in Berlin; wie inklusive politische Bildung funktionieren kann, berichteten Evi Gerhard, Sibylle Brandt und Dominik Merz; was und wie Deutsche von Polen und Polen von Deutschen lernen, erklärten Grazyna Wiercimok aus Wroclaw und Malgorzata Wiater aus Posnan; und zuletzt: was der Stadtrundgang „Würzburg postkolonial beleuchten“ an neuen Perspektiven eröffnen kann, schilderten Johanna Rieger und Jana Sierig.